23.09.2025

Skepsis gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI) schwindet immer weiter

Berufstätige beklagen Digitalisierung und härteren Arbeitsmarkt

Die Zahl der Berufstätigen, die durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihren Unternehmen „mehr Chancen als Risiken“ sehen, wächst kontinuierlich. Waren 2023 erst elf Prozent dieser Meinung und im Folgejahr 23 Prozent, sind es 2025 bereits 28 Prozent – die positive Einschätzung ist inzwischen also fast dreimal so weit verbreitet als noch vor zwei Jahren. Zugleich geht die Zahl der Skeptiker zurück, die durch KI mehr Risiken als Chancen im Unternehmen sehen.

Noch stärker fällt der Zuwachs unter den Berufstätigen aus, die durch KI „bessere Ergebnisse im Unternehmen“ erwarten. Der Anteil stieg von lediglich acht Prozent im Jahr 2023 über 19 Prozent im Jahr 2024 auf nunmehr 24 Prozent. Allerdings treten dabei deutliche Unterschiede zwischen berufstätigen Frauen und Männern zutage: Bei den Männern steigt die Erwartung, durch KI bessere Ergebnisse in ihren Unternehmen zu erzielen, von 21 Prozent im Vorjahr auf jetzt 30 Prozent. Bei den Frauen fällt der Anstieg von 16 auf 18 Prozent deutlich geringer aus. Der Unterschied zwischen den Einstellungen der Geschlechter hat sich damit mehr als verdoppelt.

Interessant ist zudem eine Analyse nach dem Alter der Befragten. Hier zeigt sich: Der Einsatz Künstlicher Intelligenz wird von älteren Berufstätigen ab 40 Jahren heute zwar viermal so positiv bewertet wie noch 2023. Insgesamt sind die jüngeren Berufstätigen unter 40 Jahren jedoch deutlich optimistischer eingestellt. Unter den Jüngeren sieht jeder Dritte (33 %) mehr Chancen als Risiken für sein Unternehmen durch KI, bei den ab 40-Jährigen ist es nur jeder Vierte (25 %).

Am häufigsten wird mit KI eine Entlastung von Routinearbeiten verbunden: Jeder fünfte Berufstätige (20 %) hat diese Erfahrung bereits gemacht, weitere 40 Prozent erwarten sie noch. Ähnlich häufig werden eine erhöhte Arbeitsproduktivität sowie verbesserte persönliche Arbeitsergebnisse genannt. Interessant ist die Einschätzung, ob Berufstätige in ihren Unternehmen den Abbau von Arbeitsplätzen durch die Anwendung von KI sehen: Sieben Prozent wollen dies bereits beobachtet haben, 36 Prozent erwarten es. Allerdings geben mehr Berufstätige (45 %) an, dass sie dies weder bislang erlebt haben noch in Zukunft erwarten.

Am positivsten wird KI schließlich von Berufstätigen in den Bereichen Medien, Marketing und Werbung gesehen: Weit überdurchschnittliche 47 Prozent sehen hier mehr Chancen als Risiken.

Die HDI Berufe-Studie wird jährlich bundesweit durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage im YouGov Panel, an der 3.739 erwerbstätige Personen zwischen dem 11. Juni und 31. Juli 2025 teilnahmen. Die Daten wurden mit den Quotenmerkmalen Alter und Geschlecht innerhalb der einzelnen Bundesländer erhoben. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die erwerbstätige Bevölkerung in jedem einzelnen Bundesland ab 15 Jahren nach Alter und Geschlecht sowie für die erwerbstätige Bevölkerung in Deutschland insgesamt ab 15 Jahren nach Alter, Geschlecht und Region.

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