21.09.2023

Personalmangel erhöht Arbeitsdruck

Berufstätige beklagen Digitalisierung und härteren Arbeitsmarkt

Drei von fünf Erwerbstätige in Deutschland berichten bereits über Folgen eines Mangels an Personal und Fachkräften in ihren Unternehmen (59 Prozent). Diese Wahrnehmung zieht sich durch alle Altersschichten und auch zwischen berufstätigen Frauen und Männern sowie West- und Ostdeutschland gibt es kaum Unterschiede. Innerhalb der Berufsgruppen stechen allerdings die Beschäftigten in medizinischen Gesundheitsberufen hervor, wo zu 78 Prozent bereits Personalmangel wahrgenommen wird.

In jedem dritten Unternehmen (31 Prozent) kommt es durch den Mangel an Personal inzwischen zu erhöhtem Arbeitsdruck für die Beschäftigten. Und auch das berichten jüngere wie ältere Mitarbeiter, weibliche wie männliche sowie in West- wie Ostdeutschland Tätige fast unisono. Bundesweit jeder siebte Erwerbstätige stellt in diesem Zusammenhang in seinem Unternehmen bereits eine erhöhte Bereitschaft zum Jobwechsel fest. Unter Beschäftigten mit Personalverantwortung sagen das bereits 16 Prozent und in der Berufsgruppe Finanzdienstleistung, Rechnungswesen und Steuerberatung sind es bereits fast 23 Prozent.

Überraschenderweise berichten aber fast ein Drittel der Mitarbeitenden in den von Personal- und Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen, dass es keine Strategie zur Überwindung des Problems gibt. Diese Wahrnehmung ist bei den jüngeren Beschäftigten unter 35 Jahren dabei weit ausgeprägter als bei den Älteren. Und auch Beschäftigte mit Personalverantwortung sehen dieses Problem überdurchschnittlich häufig.

Erwerbstätige fürchten Folge für ihre Gesundheit

Die größte Sorge der Erwerbstätigen hinsichtlich des Personalmangels in Deutschland ist, dass die Gesundheit der Beschäftigten und das Arbeitsklima Schaden nehmen (35 Prozent). Als zweitgrößte Sorge wird genannt, dass es zu einem Wissensverlust („Brain drain“) kommt, weil ausscheidende Mitarbeiter nicht oder nur verzögert ersetzt werden können, ihr Wissen also mitnehmen (29 Prozent).

Als beste Maßnahme für Unternehmen, sich im Wettbewerb, um Talente durchzusetzen, nennen die Beschäftigten bundesweit an erster Stelle eine höhere Entlohnung (46 Prozent). Die Einführung der 4-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich folgt danach (30 Prozent) und jeder Vierte hält auch mehr geldwerte Vorteile neben dem Gehalt, also etwa Betriebsrenten, Bonussysteme oder die Förderung von Sport und Gesundheitsaktivitäten, für zielführend (25 Prozent).

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