Die Einstellung zum Beruf wird in vielen Fragen durch die Familienverhältnisse geprägt. Das merkt man sowohl an Unterschieden zwischen Singles und Menschen in festen Partnerschaften, als auch zwischen Befragten mit Kindern und ohne Kinder. Auch die Einstellung von Alleinerziehenden wurde im Rahmen der HDI Berufe-Studie untersucht.
Die Verantwortung für Kinder prägt naturgemäß die Einstellung zu aktuellen Entwicklungen im Job maßgeblich mit. So fürchtet fast jeder dritte Berufstätige mit minderjährigen Kindern (31 Prozent), durch die Digitalisierung am Arbeitsplatz den eigenen Job verlieren zu können. Bei Berufstätigen ohne eigenen Nachwuchs gibt es diese Angst nur bei jedem Fünften (20 Prozent).
Andererseits hat die Digitalisierung für Familien mit Kindern unter 18 Jahren offenkundig auch einen positiven Effekt: Die Work-Life-Balance verbessert sich. 32 Prozent dieser Gruppe bewerten das so, bei der Vergleichsgruppe ohne Kinder sind es nur 27 Prozent. Berufstätige mit kleinen Kindern empfinden etwa eine ständige Erreichbarkeit (z.B. durch ein Diensthandy oder berufliche E-Mails nach Feierabend) deutlich seltener belastend als Berufstätige ohne Nachwuchs (28 Prozent zu 38 Prozent). Allerdings geben 33 Prozent von ihnen auch zu, in ihrer Freizeit weiterzuarbeiten. Berufstätige ohne Kinder erklären das nur zu 27 Prozent.
Das ist eines der Ergebnisse der repräsentativen HDI Berufe-Studie. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland hat dazu im Auftrag der Versicherung HDI über 3.600 Berufstätige ab 15 Jahren in umfangreichen Online-Interviews befragt.